Neubau Doppelhaus in Wiesbaden

Ausführung Bialucha + Wittig Architekten

Bauherr: 
private Bauherrschaft
Zeitraum: 
Oktober 2019 bis April 2023
Leistungen: 

Leistungsphasen 1 bis 8 der HOAI

Das Zwillingshaus ist ein, als Ersatz für ein kleines Einfamilienhause der 50er-Jahre, neu errichtetes Doppelhaus, das sich als Interpretation des historischen Bestandes der Nachbarschaft versteht. Nicht die maximale Ausnutzung der nun realgeteilten Grundstücke, sondern die Einpassung und die individuellen räumlichen Qualitäten, standen im Vordergrund der Planung.

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  • Teaser
  • Zwillingshaus Strassenseite
  • Eingang Osthaus
  • Erdgeschoss Osthaus
  • Wohnzimmer Osthaus
  • Aufgang Osthaus
  • Flur OG Osthaus
  • Aufgang DG Osthaus
  • OG Osthaus
  • Eingang Westhaus
  • Erdgeschoss Westhaus
  • Aufgang OG Westhaus
  • Aufgang OG Westhaus
  • Küche Westhaus
  • Aufgang DG Westhaus
  • DG Westhaus
  • Familienbad Westhaus
  • Grundriss UG
  • Grundriss EG
  • Grundriss OG
  • Grundriss DG
  • Schnitt West
  • Schnitt Ost
  • Schnitt Kurz
  • Ansicht Nord
  • Ansicht Süd

Beschreibung

Im Zusammenspiel, nehmen die Häuser durch die Differenzierung des Volumens und ihre Proportion Bezug auf die Villen der Umgebung – wo man schmale Giebelfassaden, die voluminösen Villen als Zwerghäuser vorgelagert sind, aber auch Doppelhäuser, die an der Traufe nah zusammenrücken, vorfinden kann. In Form und Proportion angelehnt, aber in Gestalt, Detaillierung und Materialität im hier und jetzt verankert, vermittelt das Zwillingshaus so zwischen den historischen Gebäuden der gegenüberliegenden Strassenseite und den flankierenden Nachbarhäusern der 60er-Jahren.

Obwohl als Einheit gestaltet, bezieht jeder „Zwilling“ seine Identität aus feinen Unterschieden – und das alleine durch die andersartige Kombination der gleichen „Teile“. Alles wiederholt sich in seiner Dopplung nicht als Kopie, sondern als Variante. Auch die Dachform ist so ein Zeichen und Ausdruck der Eigenständigkeit des einzelnen Gebäudes. Jedes Haus bezieht sich auf sein Grundstück, nutzt dieses in seinen räumlichen Qualitäten und Himmelsrichtungen aus und ist somit ein Beitrag zum verdichteten Wohnen, ohne eng zu wirken oder den typologischen Rahmen der Umgebung zu sprengen. Die Eingänge befinden sich auf Strassenniveau. Über einläufige Treppen fällt das Licht tief in diese Bereiche, wobei, durch die Spiegelung auf die spezifische Situation im jeweiligen „Zwilling“ eingegangen wird. Auch im EG wird, durch die variierende Kombination der gleichen „Teile“, auf die jeweils spezifische Situation eingegangen und werden so ganz eigene räumliche Situationen gestaltet. So eröffnet sich im Westhaus beim Emporsteigen der Treppe zuerst der großzügige, überhöhte Wohnbereich und der Blick in den Garten. Im Osthaus wird der Blick zuerst in der Richtung hangseitigem Ausblick in die fluchtende Strasse gelenkt. In beiden Häusern werden Küche, Essen und Wohnen um die an der Gebäudetrennwand liegende, aufgehende Treppe organisiert. Über den Versprung der Raumhöhe im EG entsteht in den OGs eine Differenzierung zwischen den kleinteiligen Räumen an der jeweiligen Längsfassade und den offenen Räumen im Süden. Diese öffnen sich bis unter den Giebel, vernetzten innere Erschließungs-bereiche mit dem Garten und sind vielfältig nutzbar. Sie gleichen auch die flächenmäßig kleinen Wohnbereiche im EG aus und eröffnen z.B. die Möglichkeit für intimere/wildere gemeinschaftlich genutzte Familienbereiche. Im jeweiligen Dachgeschoss befinden sich Zimmer, als mögliche Rückzugsbereiche, die - zwar mit wenig Raumhöhe, unter dem Dach liegend - in räumlicher Verbindung mit den großzügigen offenen Räumen im OG, ihre ganz eigenen Qualitäten entwickeln.